In 26 Tagen
Vortrag von Prof. Dr. Gassert
Straßenproteste sind im Zeitalter sozialer Medien allgegenwärtig, doch sie haben eine alte und lange Vorgeschichte. Das Grundgesetz garantiert das Recht, sich „friedlich und ohne Waffen unter freiem Himmel zu versammeln“ (Art. 8, Abs. 1). Dementsprechend sind Proteste in der Demokratie ein legitimes wie auch gewolltes Mittel, sich politisch und gesellschaftlich Gehör zu verschaffen. Zugleich sind sie in ihren Zielen und Mitteln umstritten. Wenig bekannt ist, dass Straßenproteste schon die Besatzungszeit und die Gründungsjahre der Bundesrepublik prägten. Auch in der vermeintlich konsolidierten „Ära Adenauer“ waren sie ein ständiger und irritierender Faktor. Wie Protest ausgehend von der frühen Nachkriegszeit zur demokratischen Konfliktbewältigung einen Beitrag leistete, ist daher die zentrale Fragestellung des Vortrags.
Der Vortrag von Philipp Gassert basiert auf dem Buch „Bewegte Gesellschaft: Protest in Deutschland" seit 1945 (Stuttgart 2018). Er ist seit 2014 Inhaber des Lehrstuhls für Zeitgeschichte an der Universität Mannheim und war zuvor u.a. stellvertretender Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Washington. Er hat sich in zahlreichen Publikationen sowohl mit der Geschichte der transatlantischen Beziehungen als auch mit der Geschichte der Protest- und Friedensbewegungen in der Ära des Kalten Kriegs befasst. Aktuell arbeitet er an einer Weltgeschichte des Straßenprotests vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis heute. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „75 Jahre Grundgesetz und die frühen Jahre der Bundesrepublik".
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