Diese flotte Geschlechtergeschichte [macht] dem Koblenzer Publikum hörbar Spaß", schrieb die Rhein-Zeitung zur Premiere im Oktober 2021. Nun kommt die stets ausverkaufte Inszenierung für einige wenige Vorstellungen letztmalig auf den Spielplan.
Im Sommer 2023 wird (eine) Geschichte neu geschrieben. Denn was niemand bisher wusste: Die Bremer Stadtmusikanten haben mit der Hansestadt im fernen Norden eigentlich nichts zu tun. Vier Tiere sind nämlich einstmals aus dem Westerwald aufgebrochen, um ein besseres Leben als auf dem Hof ihrer ehemaligen Besitzer zu suchen, bei denen sie nur noch ihr Gnadenbrot erhoffen durften. „Bremen“ war der wohlklingende Name für ihr Ziel, doch schon in Koblenz endete ihre Reise, in einem wunderschönen Gelände in Moselweiß, einst eine Ziegelei und einst ein Tierheim und zwischenzeitlich von Räubern besetzt, die von den Tieren mit Pauken und Trompeten vertrieben wurden. Mehr als ein Jahr ist seither vergangen. Nun leben die Tiere im gekaperten Räuberhaus gemütlich und faul in den Tag hinein. Ihrer lustigen und etwas verlotterten WG haben sich zwischenzeitlich viele andere Tiere angeschlossen: ein Schwein, Hasen, Mäuse, Glühwürmchen, Frösche… Der beschauliche Ruhestand könnte eigentlich immer so weitergehen, doch eines Tages taucht mit lautem Hallo eine schillernde Persönlichkeit auf ihrem Hof auf: Herr Fresssack, angeblich ein großer Zauberer, der verspricht, mit einem Sack voll Geld alle noch viel glücklicher zu machen und nie geahnte Wünsche zu erfüllen. In Wirklichkeit aber besteht seine ganze Zauberkunst darin, alle, die ihm auf den Leim gehen, nach Strich und Faden auszubeuten. Und so kommt es, dass die Tiere plötzlich wieder – wie in ihrem alten Leben – nach der Pfeife eines Herrn tanzen, hart schuften und in Streit untereinander geraten. Doch dann besinnen sie sich ihres früheren Muts und erkennen, dass sie gemeinsam stark sein können: Nach einem großen Aufstand aller Tiere wird Herr Fresssack vertrieben und der Frieden kehrt zurück nach Moselweiß. Diese verrückte Geschichte basiert auf einem Hörspiel, das Rio Reiser und seine Freunde 1973 mit dem Berliner „Hoffmanns Comic Theater“ aufnahmen. Neben eigens für das Hörspiel komponierter Musik sind auch Songs der legendären Band „Ton Steine Scherben“ zu hören, die für jede Menge anarchischen Spaß für Erwachsene und Kinder sorgen. HERR FRESSSACK UND DIE BREMER STADTMUSIKANTEN – von Dietmar Roberg · Musik von Rio Reiser und R.P.S. Lanrue von „Ton Steine Scherben · Inszenierung: Friederike Förster · Musikalische Leitung: Holger Kappus · Bühne und Kostüme: Artemiy Shokin · Puppenbau: Josephine Hock · Dramaturgie: Juliane Wulfgramm · mit: Marcel Hoffmann, Svea Schiedung, Anastasiia Starodubova, Hendrika de Kramer, Lilith Maxion, Paul Hentze, Lukas Winterberger, Dorothee Lochner