© Rita Heyen

Domschatzkammer

  • Trier

Die Schatzkammer des Trierer Doms präsentiert eine der bedeutendsten Sammlungen kirchlicher Schatzkunst, die bemerkenswerte Stücke von der Spätantike (Relief einer Reliquienprozession), der Romanik (Andreas-Tragaltar, Reliquiar des Heiligen Nagels, Gozbert-Rauchfaß), der Gotik, des Barock (Ausburger Silbermadonna) und des 19./20. Jahrhunderts (Werke des Historismus aus dem Trierer Atelier Brems-Varain) enthält. Hinzu kommen mehrere bedeutende Handschriften des Mittelalters (Simeonskodex, Helmarshausener Evangeliar, Perikopenbuch des Kuno von Falkenstein).

Als sich der Mönch Simeon 1028 in die Porta Nigra einmauern ließ, um fortan ungestört der Bibellektüre nachgehen zu können, konnte er nicht ahnen, dass ausgerechnet seine bienenkorbförmige Mütze ihn einst hunderte von Jahren überleben würde. Bereits im Mittelalter glaubte man daran, dass Simeons Kopfbedeckung gegen Kopfschmerzen und Augenleiden helfen könnte. Schließlich war der Einsiedler nach seinem Tod vom Papst heilig gesprochen worden – damit lag auch in den wenigen Gegenständen aus seinem Besitz eine gesegnete Göttlichkeit. Ob sich die heilende Wirkung der Mütze bis ins 21. Jahrhundert gerettet hat, kann heute leider kaum überprüft werden: Sie liegt sicher hinter Glas in der Trierer Domschatzkammer und darf leider nicht aufgesetzt werden. Beeindruckend ist sie dennoch, kann sie doch tatsächlich ins 11. Jahrhundert datiert werden und ist somit eine der wenigen Reliquien, deren nachweisbare Herkunft mit der über sie erzählten Legende übereinstimmt.

Doch auch fernab textiler Heiligkeit hat die Domschatzkammer eine unglaubliche Sammlung zu bieten. Nicht umsonst werden Objekte wie die Elfenbeinschnitzerei aus dem 5. Jahrhundert, die eine Reliquienprozession zeigt und als eines der Hauptwerke spätantiker Kunst gilt, das unfassbar filigran gestaltete Gozbert-Rauchfass, das um 1100 in Trier entstand, oder der berühmte, rund 1000 Jahre alte Andreas-Tragaltar, eines der bedeutendsten Werke der Schatzkunst des 10. Jahrhunderts, immer wieder von Museen weltweit angefragt – aber selten bis nie verliehen. Auch wenn die Sammlung im 18. Jahrhundert viele ihrer Schätze an die Schmelzöfen verloren hat und im 19. und 20. Jahrhundert nur durch Schenkungen und Ankäufe wieder erweitert wurde, ist sie bis heute eine der bedeutendsten der Welt. Und sollte Ihnen bei all dem Gold und Edelsteinbesatz die Augen über gehen, werfen Sie einfach einen Blick auf die beigefarbene Bienenkorbmütze des heiligen Simeon. Sie hat garantiert auch durch das Glas hindurch eine beruhigende Wirkung.

Auf der Karte

Liebfrauenstraße 12

54290 Trier

DE


Tel.: +49 651 9790790

E-Mail:

Webseite: www.trierer-dom.de

Allgemeine Informationen

Öffnungszeiten
Samstag, 13.04.2024 11:00 - 17:00
Sonntag, 14.04.2024 12:30 - 17:00
Montag, 15.04.2024 11:00 - 17:00
Dienstag, 16.04.2024 11:00 - 17:00
Mittwoch, 17.04.2024 11:00 - 17:00
Donnerstag, 18.04.2024 11:00 - 17:00
Freitag, 19.04.2024 11:00 - 17:00
Samstag, 20.04.2024 11:00 - 17:00
Sonntag, 21.04.2024 12:30 - 17:00
Montag, 22.04.2024 11:00 - 17:00

Was möchtest du als nächstes tun?

Sie benutzen offenbar den Internet Explorer von Microsoft als Webbrowser, um sich unsere Internetseite anzusehen.

Aus Gründen der Funktionalität und Sicherheit empfehlen wir dringend, einen aktuellen Webbrowser wie Firefox, Chrome, Safari, Opera oder Edge zu nutzen. Der Internet Explorer zeigt nicht alle Inhalte unserer Internetseite korrekt an und bietet nicht alle ihre Funktionen.