Gräfin Loretta

Die Jeanne d’Arc der Mosel.

Es war an einem Frühlingstag im Mai oder Juni 1328, als die Gräfin Loretta von Sponheim auf den Zinnen ihrer Burg stand und gespannt ins Flusstal blickte. Der blaue Himmel spiegelte sich in der Mosel, die sich als glitzerndes Wasserband zwischen frisch grünen Rebhängen hindurch zog. In den malerischen kleinen Dörfern am Ufer herrschte reges Treiben. Aber das interessierte die Gräfin nicht. Ihr Blick ruhte auf einem kleinen Kriegertrupp, der gerade eine große prächtige Reisejacht mit Begleitschiffen gestoppt hatte.

Ihr Rivale Kurfürst Balduin aus Trier, einer der mächtigsten Männer dieser Zeit, war wieder unterwegs zu seinen Besitzungen, begleitet von seiner Leibwache und allerhand Dienerschaft. Durch ihren Waffenstillstand fühlte er sich sicher, und außerdem: Was konnte diese Frau ihm schon anhaben?

Aber er irrte sich: Ihre Gefolgsmänner nahmen ihn gefangen und brachten ihn auf die Starkenburg. Ein ungeheurer Affront! Dort musste der mächtige Kurfürst wohl oder übel als Gefangener bleiben. Ursprünglich hatte Balduin mit Lorettas Ehemann in gutem politischem Einvernehmen gestanden. Aber als Graf Johann II. vier Jahre zuvor starb und Loretta für ihre kleinen Söhne die Regentschaft übernahm, sah er eine günstige Gelegenheit, um das Territorium des Erzbistums im Hunsrück und an der Mosel auszuweiten. Obwohl Loretta schon zuvor bei anderen Fehden Härte bewiesen hatte.

Nun saß er fest. Und nicht nur das: Die kluge und willensstarke Gräfin handelte einen Einigungsvertrag knallhart zu ihren Gunsten aus. Es ist bezeichnend, dass es erst zu einer Einigung kam, als sich Balduins Neffe König Johann von Böhmen persönlich in die Verhandlungen einmischte.  

Von der Starkenburg der Gräfin Loretta sind leider heute nur noch Mauerreste zu sehen. Aber mit der Augmented Reality von ARGO erscheint sie in neuer Pracht. Einfach die App herunterladen unter www.ar-route.de

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