- Trier
Römische Stätte, UNESCO-Welterbe
Das rhythmische Dröhnen der aufgepeitscht stampfenden Zuschauer, der Geruch von Angst und Schweiß in der flirrenden Luft des Arenarunds, das Gefühl von fein aufgewirbeltem Staub und heißem Tier-Atem im Nacken – ein Besuch des Trierer Amphitheaters vor rund 1700 Jahren forderte die Sinne bis zum Äußersten. Heute sind die steinernen Tierkäfige verwaist, die ehemaligen Sitzreihen abgebaut, die letzten Sandkörner verschwunden. Aber die Vorstellungskraft vermag das ellipsenförmige Bauwerk noch immer anzufeuern.
Denn wenn die Machthaber vor Ort zu Spielen einluden, folgten ihnen die Massen begierig. Kein Wunder, garantierte dies doch einen ganzen Tag lang beste Unterhaltung. Die Besucher amüsierten sich bei Theatervorführungen und Gauklerspielen. Sie johlten beim Kampf von Keilern und Löwen, Bären und Stieren. Sie lauschten dem Lyra- und Flötenspiel schöner Tänzerinnen und fieberten dem Höhepunkt am Nachmittag entgegen, wenn der Retiarius sein Netz gegen den Secutor (Verfolger) auswarf, zwei Provocatores sich herausforderten oder die Equites auf Pferden in die Arena ritten.
Ihre Begeisterung für derartige Spiele konnten die Römer ihrer Nachwelt nicht vererben. Und so wurde das Amphitheater in späteren Jahrhunderten eher als Steinbruch genutzt. Gut für die Besucher heute, denn so können sie durch das freigelegte Grün sehen, was das Trierer Amphitheater so besonders macht: seine Einbettung in den natürlichen Hang des Petrisbergs. Ach ja, und die Ausmaße sind dadurch natürlich auch besonders gut zu erkennen. Mit 120x145 Meter ist das Trierer Amphitheater immerhin auf Platz 10 der größten, heute erhaltenen römischen Amphitheater der Welt.
Kombi-Karten
Mit der AntikenCard Trier kann das Zentrum der Antike in Deutschland günstig und bequem entdeckt werden. Sie bietet in vier verschiedenen Versionen Eintritt in die Trierer Römerbauten sowie weitere Ermäßigungen rund um das antike Trier.