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Katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer

  • Minheim

Die in den Jahren 1840-42 erbaute Pfarrkirche Sankt Johannes der Täufer ersetzte eine im Jahre 1680 errichtete Kirche, der bereits ebenfalls ein Vorgängerbau vorausging (erste Erwähnung einer Kirche in Minheim im Jahre 1064).

Der Neubau des Minheimer Gotteshauses vor 160 Jahren stellte die Dorfbevölkerung vor eine große Aufgabe, denn die Finanzen waren spärlich. Deshalb entschlossen sich die Männer des Ortes die Ausschachtungsarbeiten der Fundamente in Eigenleistung durchzuführen; dabei stieß man am Ende des bereits abgesteckten Grundrisses auf Trockenmauerreste. Um einen günstigen Aushub der Fundamente zu erhalten, entschied man sich, das Schnurgerüst in der Längsachse zu verschieben. Dadurch wurde der Grundriss wesentlich größer als eigentlich vorgesehen. Das Innere der Kirche wird beherrscht durch die dreiteilige Altaranlage: der Chormantel mit seiner barocken Säulenarchitektur stammt aus der Trierer Stadtkirche Sankt Gangolf am Hauptmarkt und wurde 1760 angefertigt. Der Minheimer Kirchenvorstand erwarb diese künstlerische Rarität für die Pfarrkirche im Jahr 1848. Der Tabernakelaltar kam 1889 in die Kloster- und Pfarrkirche Sankt Thomas an der Kyll. 1987 konnte er in Minheim wieder mit der großen Rückwand vereinigt werden. 1964 fand eine erste Renovierung des Altarraumes statt, bei der die Säulenarchitektur farbig gefasst wurde und das Land Rheinland-Pfalz eine Barockfigur aus Marienstatt der Pfarrei Minheim schenkte, die als der zweite Kirchenpatron Hubertus auf der linken Seite steht. Damals bildete die Mitte des Altars ein- vom Bistum Trier geschenktes- Rokoko-Kreuz, das heute in der Turmhalle hängt, flankiert von zwei Bildern, deren rechtes aus der Trierer Stadtkirche Sankt Gangolf stammt. Als 1987 die Altareinrichtung von Sankt Gangolf wieder vollständig in Minheim war, begann die zweite Renovierung, die 2001 mit der Anschaffung der Nikolausglocke den Abschluss fand. Kostbare Marmorstufen führen zu Zelebrationsaltar und Ambo, die als Ziergitter Eisenarbeiten der ehemaligen Kommunionbank enthalten. Der Tabernakel ist vollständig erhalten im historischen Befund. Zwei Figuren stellen Glaube und Hoffnung dar. Die Eucharistie in der Mitte ist die Liebe. Auf der rechten Seite des Chormantels steht der erste Kirchenpatron Johannes der Täufer, den 1994 Rudolf Müller aus Lutzerath geschaffen hat. Die großen Engel des Altarumbaus sind original an dieser Stelle. Die Figur des auferstandenen Christus gehört zur Grundausstattung des Säulenumbaues. Die Muttergottes auf der linken Kirchenseite ist ein Steinguss der Aachener Madonna. Sie wurde den Figuren des Altars in den Farben angeglichen. Nicht angeglichen wurde die Figur des heiligen Josef (rechts), den 2002 der Südtiroler Hermann Josef Runggaldier angefertigt hat. Josef und das Jesuskind verbindet die Weintraube. Sie nehmen in ihr Leben hinein, was das Leben vieler Menschen an der Mittelmosel ausmacht. Der Weg durch die Kirche wird begleitet von einem Kreuzweg guter Nazarenerkunst, der viele Jahre auf dem Pfarrhausspeicher eines Moseldorfes geruht hat. Der Kreuzweg wird unterbrochen vom Bild einer schmerzhaften Mutter aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. In der gegenüberliegenden Fensternische neben der Wendeltreppe zur Empore befinden sich zwei Schlusssteine aus der wohl ersten Minheimer Pfarrkirche (Mitte 11. Jahrhundert). Sie lagen vor der Häuserzeile links vom Eingang der Kirche. In der Mitte ist das gotische Pfarrhaus zu erkennen. Die Orgel stammt aus dem Jahre 1893. Sie ist ein Werk der Gebrüder Voltmann aus Klausen. Das Minheimer Geläut ist im Jahre 2001 um eine vierte Glocke, die Sankt Nikolaus von der Staustufe geweiht ist, ergänzt worden. Sie ist eine durch und durch Minheimer Glocke, hat sie doch einen Fries von Kuckucken angelockt. (Der Kuckuck ist der Spottvogel der Minheimer). Mit ihrem tiefen Bourdon (Brummbass) gibt sie dem Zusammenläuten der Glocken einen sehr feierlichen Charakter.

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In der Olk

54515 Minheim

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