- Trier
Sehenswürdigkeit
Sich im 7. Jahrhundert als Frau an bedeutender Position innerhalb der Gesellschaft zu etablieren, verlangte eine gehörige Portion Durchsetzungsvermögen - und die richtige Herkunft. Die heilige Irmina besaß beides. Auch wenn ihr Stammbaum Opfer von Legendenwildwuchs wurde, stammte sie doch höchstwahrscheinlich aus einer mächtigen Familie, die eng mit dem späteren Königsgeschlecht der Karolinger verbunden gewesen sein muss. Als solche ist Irmina auch die Ur-Ur-Großmutter von Karl dem Großen. Nach dem Tod ihres Mannes, der wie sie aus einem hoch angesehenen Adelsgeschlecht stammte, zog Irmina die Geschäfte an sich, war Mitbegründerin des Klosters Echternach und wurde schließlich die zweite Äbtissin des Frauenklosters Oeren, das später nach ihr benannt wurde: des Benediktinerklosters St. Irminen.
Das Wort „Oeren“ gibt aber schon an, dass das Kloster im 7. Jahrhundert nicht einfach auf die grüne Wiese gebaut wurde. Basis der Anlage bildeten die römischen „horrea“, die antiken Getreidespeicher, von denen noch heute Reste im Westflügel der Anlage erhalten sind. Doch natürlich haben spätere Generationen der Anlage ihren architektonischen Stempel aufgedrückt, und so sieht man heute vor allem den romanischen Glockenturm der Klosterkirche sowie den beeindruckenden Westflügel am Moselufer, der um 1740 erneuert wurde. Doch wie so viele andere Kirchen und Klöster wurde auch St. Irminen unter Napoleon aufgelöst und schließlich in ein Bürgerhospital umgewidmet, das den 2. Weltkrieg jedoch nicht überlebte. Seit 1960 ist es nun ein Altenwohn- und Pflegeheim, in dem bis zu 168 Menschen leben können. Es ist deshalb nur sehr eingeschränkt für die Öffentlichkeit zugänglich.
Besichtigungen sind nur außerhalb der Gottesdienste möglich.
Auf der Karte
Irminenfreihof 2
54290 Trier
DE
Tel.: +49 651 9450
E-Mail: info@vereinigtehospitien.de
Webseite: vereinigtehospitien.de/stiftung/sehenswuerdigkeiten/rokokokirche-st-irmi
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Sonntag