Vinothek "VinoForum", Ernst

Imposanter Zusammenschluss zweier Weingüter

 

Über Generationen schon waren sie zwei der bekanntesten Winzerbetriebe an der Mosel, die Familien Gansen und Andries im Tourismusort Ernst östlich von Cochem. Bei der Suche nach einem Ausbau und Innovationen stießen sie aufgrund der beengten Lage auf ihren eigenen Gütern bald an Grenzen. Also beschlossen die jetzigen Inhaber Rolf Gansen und Karl Andries, sich zusammenzuschließen – und planten ein imposantes Projekt: die Vinothek „VinoForum“.

Damit vereinten sie zwei Traditionsweingüter unter einem Dach. Ein großes Grundstück war ja schließlich vorhanden, in verkehrstechnisch bester Lage, direkt am Fluss und direkt an der B49. Hier entstand 2014 das 700 Quadratmeter große Gebäude, eine Stahlhalle. Was den Architekten dabei bestens gelang: eine Vinothek zu integrieren, die optisch nicht den Charme einer Industriehalle versprühen, sondern, im Einklang mit der Weinlandschaft ringsherum, ansprechend und einladend wirken sollte und die innen gleichzeitig multifunktionell sein musste, um dem Besucher die Möglichkeit zu geben, den Wein begreifbar und erlebbar zu machen.

Dass es hier um Wein geht, wird schon außen klar. Gabionenmauern bilden die Terrassen des gegenüberliegenden Steilhangs am Valwiger Herrenberg nach, dazu legten Gansen und Andries zwischen dem Parkplatz und der Weinterrasse einen kleinen Weinberg an, auf dem einige Rebsorten angepflanzt wurden.

Die vorgelagerte Terrasse für die Gäste umfasst üppige 150 Quadratmeter, überwölbt wird sie von verspiegelten, messingfarbenen Edelstahlblechen, die den goldenen Glanz des Weines widerspiegeln. Gold wert ist auch der Blick von hier, moselabwärts bis kurz vor Cochem und aufwärts bis an die Flussbiegung vor Bruttig. Den Innenraum dominieren als faszinierender Blickfang 51 Barriquefässer, die von der Decke hängen und die vom klug durchdachten Beleuchtungskonzept punktuell angestrahlt werden.

Wichtig war für die beiden Winzer, einen Ort zu schaffen, an dem der Besucher keine große Hemmschwelle überwinden muss. Hier kann sich jeder erst einmal auf der Terrasse bei einem Gläschen an die Qualität der Weine herantasten, um sich dann im Inneren ungezwungen und ungestört umzuschauen und an einem der vier großen Weinwürfel das Sortiment zu studieren, unter dem sich auch der Riesling aus der Steillage befindet, jener Wein, der viele Winzer an der Mosel groß gemacht hat.

Es finden sich aber auch Raritäten wie der Elbling, den schon die Römer hier am Fluss anbauten und der bis ins Mittelalter der beliebteste deutsche Wein war, bis er ab dem 17. Jahrhundert von Silvaner und Riesling allmählich verdrängt wurde. Zudem bieten die Gastgeber im „VinoForum“ auch kulturelle Veranstaltungen an, ein Dinner-Theater etwa oder Jazzkonzerte. Wein, Kultur, Landschaft, hier ist alles miteinander im Einklang.

(© Text: Deutsches Weininstitut GmbH, Ausgezeichnete Vinotheken 2016)

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