Fußboden und Wände sind angenehm geheizt, und durch die hohen Doppelglasfenster strömt mildes Sonnenlicht. Der ganze Raum ist mit kostbarem Marmor ausgekleidet. Kunstvolle Statuen zieren die Nischen. Das Gewölbe ist mit Stuck und Glasmosaiken verziert und wird von Säulen getragen. Welchen Luxus konnten die Römer in den öffentlichen Thermen genießen! Und das zu moderaten Preisen. In den großen Städten des Imperiums waren sie fester Bestandteil des öffentlichen Lebens und wichtige Freizeiteinrichtungen.
Eine Badeglocke verkündete den Beginn der Badezeit. Das Eintrittsgeld war beim Garderobenwärter zu entrichten, und wer sich umgekleidet hatte, genoss einen "Wellness-Parcours", der zum Beispiel so aussehen konnte:
Durch einen lauwarmen Durchgangsraum ging es zunächst in einen Schwitzraum, von dort aus ins Heißwasserbad. Ein weiterer lauwarmer Durchgangsraum führte anschließend zum Kaltwasserbad. Danach gelangte man wieder in den Umkleideraum.
Aber die Thermen boten nicht nur Wellness, sondern waren Stätten der Geselligkeit. Es gab kulturelle Angebote und Möglichkeiten, Sport zu treiben. Dienstbare Geister kümmerten sich um das Aussehen, sorgten zum Beispiel für eine gute Nagel- und Bartpflege und zupften lästiges Körperhaar aus. Masseure kümmerten sich um die Gesundheit. Wer hungrig und durstig war, fand Speisen und Getränke.
Nicht nur in großen Metropolen, sondern auch in kleineren Städten und Siedlungen gab es Badeanstalten. Und wer es sich leisten konnte, gönnte sich die Vorzüge eines eigenen Wellness-Traktes im Haus.
Solche Badetrakte gab es zum Beispiel in den Römischen Villenanlagen in Longuich und Mehring, die du dir heute vor Ort als Rekonstruktionen ansehen kannst.
Eine Römische Wasserleitung, die einst die Badeanlagen von zwei Villen versorgten, kannst du im Original in Pölich erkunden.